Zurück zur Mediathek

No-Code/Low-Code- oder Bespoke: Welcher Ansatz passt zu Ihrem Unternehmen? 

Vergleichen Sie No-Code/Low-Code mit maßgeschneiderter Softwareentwicklung und finden Sie die beste Lösung für Ihr Unternehmen.

Im heutigen digitalen Umfeld stehen Unternehmen oft vor einer entscheidenden Frage, wenn keine Standardlösungen verfügbar sind: Sollten sie auf No-Code/Low-Code-Plattformen setzen oder in die Entwicklung maßgeschneiderter Software (Bespoke Software) investieren, um eine individuelle Lösung zu schaffen? Ganz gleich, ob es darum geht, ein bestehendes Toolset zu optimieren, einen Prozess zu digitalisieren oder einen Workflow effizienter zu gestalten – beide Ansätze bieten Vor- und Nachteile. Obwohl sie sich in Ihrer Softwarelandschaft kombinieren lassen, hängt die richtige Wahl von den spezifischen Zielen, verfügbaren Ressourcen, technischen Anforderungen und der übergreifenden Geschäfts- und IT-Strategie ab.

Im Folgenden betrachten wir die wesentlichen Unterschiede, Vorteile und Herausforderungen dieser beiden Wege, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können.

Direkter Vergleich / TL;DR

No-Code- und Low-Code-Plattformen ermöglichen es Nutzern, Anwendungen mit minimalen Programmierkenntnissen zu erstellen. Diese Tools bieten häufig Drag-and-Drop-Oberflächen, vorgefertigte Templates und Integrationen, die die Entwicklung vereinfachen.

  • No-Code: Für nicht-technische Nutzer konzipiert, mit Fokus auf Benutzerfreundlichkeit.
  • Low-Code: Erfordert einige Programmierkenntnisse, beschleunigt jedoch die Entwicklung für Entwickler und technisch versierte Nutzer.

Beispiele: Bubble, Mendix, Microsoft Power Apps, Zoho Creator, Monday Dev Digital Sandbox, Appsmith, OutSystems, Appium, Glide, softr.io

Die maßgeschneiderte (oder individuelle) Softwareentwicklung hingegen umfasst die Erstellung einer Lösung von Grund auf, unter Verwendung eines Entwicklungskits oder Bibliotheken auf einer niedrigeren Abstraktionsebene. Diese Methode wird typischerweise von professionellen Entwicklern oder Softwareentwicklungsunternehmen umgesetzt.

  • Entwickelt mit einzigartigen Funktionen und Workflows.
  • Bietet vollständige Kontrolle über Funktionalität, Skalierbarkeit und Integrationen.

Bevor wir uns in die Details der Vor- und Nachteile der genannten Ansätze vertiefen, hier eine kurze Zusammenfassung:

FaktorNo-Code/Low-CodeMaßgeschneiderte Softwareentwicklung
GeschwindigkeitSchnelle Entwicklung; Tage oder Wochen.Längere Zeitrahmen; Wochen bis Monate.
KostenNiedrigere Einstiegskosten. Die Kosten können jedoch bei wachsender Komplexität stark steigen.Höhere Anfangsinvestition für Anforderungsanalyse, aber langfristig budgetierbar.
Erforderliche technische KenntnisseGering bis mittel für die Fachabteilung.Keine technischen Kenntnisse in der Fachabteilung erforderlich.
AnpassungsmöglichkeitenBegrenzt auf die Fähigkeiten der Plattform.Vollständig an individuelle Anforderungen anpassbar.
Problemlösung-komplexitätDatenbeschaffung, Datenkonsum, Datenaggregation, einfache Algorithmen.Alle Komplexitätsstufen, einschließlich hochspezialisierter oder komplexer Probleme.
SkalierbarkeitKönnte mit dem Wachstum oder spezifischen Anforderungen an Grenzen stoßen.Hohe Skalierbarkeit, abhängig von der Architektur.
WartungWird vom Plattformanbieter verwaltet.Benötigt ein dediziertes Betriebsteam oder eine Full-Service-Firma.
LontrolleBeschränkt durch Plattformregeln und Komponenten.Volle Kontrolle über Code und Funktionen.
Anbieterbindung (Vendor Lock-In)Sehr hoch.Gering bis keine.

Wann sollte man sich für No-Code/Low-Code entscheiden

  • Sie benötigen ein schnelles MVP (Minimum Viable Product).
  • Budget und Zeit sind begrenzt.
  • Der Projektumfang ist überschaubar und erfordert keine komplexe Anpassung.
  • Das Tool wird niemals geschäftskritisch sein.
  • Hohe Leistung ist nicht erforderlich.
  • Cloud-Kosten spielen nur eine untergeordnete Rolle.
  • Die Anwendung kann innerhalb weniger Tage oder Wochen neu erstellt werden.

Wann sollte man maßgeschneiderte Softwareentwicklung wählen

  • Ihr Unternehmen benötigt einzigartige Funktionen und Workflows.
  • Langfristige Skalierbarkeit und Kontrolle haben Priorität.
  • Es gibt anspruchsvolle nicht-funktionale Anforderungen.
  • Die Anwendung ist oder wird geschäftskritisch.
  • Sie möchten Laufzeit- und Cloud-Kosten durch Performance-Optimierungen senken.
  • Die Anwendung wird groß, Teil einer Service-Landschaft oder in größere Workflows integriert.

Natürlich sind die spezifischen Projektanforderungen und der Umfang oft weitaus komplexer, als diese Stichpunkte es abdecken können. Doch wenn nur eines der genannten Kriterien für die maßgeschneiderte Entwicklung zutrifft, sollten Sie eine individuell entwickelte Lösung in Betracht ziehen. Bereits ein einziges dieser Merkmale kann ein erhöhtes Risiko für Ihr Projekt darstellen und Budgetpläne durchkreuzen.

Bewerten Sie die Anforderungen Ihres Unternehmens sorgfältig: Was für ein Startup, das eine Idee testet, funktioniert, passt möglicherweise nicht zu einem etablierten Unternehmen, das auf eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit abzielt.

Low-Code / No-Code Lösungen

Low-Code- und No-Code-Plattformen haben sich in den letzten zehn Jahren erheblich weiterentwickelt. Marketingversprechen suggerieren den einfachen Zugang zu personalisierten Softwarelösungen – ohne den „Umweg“ über IT-Abteilungen oder Entwickler. Doch wie realistisch sind diese Versprechen im Alltag und über den gesamten Lebenszyklus einer Softwarelösung?

Low-Code- und No-Code-Plattformen ermöglichen schnelles Prototyping und zügige Bereitstellung, sodass Anwendungen innerhalb weniger Tage oder Wochen entwickelt werden können. Durch die reduzierte Abhängigkeit von Entwicklerressourcen kann eine Fachabteilung ihr Wissen direkt in eine Anwendung umsetzen, die den täglichen Betrieb unterstützt. Dabei entfallen oftmals der Wissens-Transfer oder die genaue Formulierung von Anforderungen gegenüber einer IT-Abteilung oder einem Softwareunternehmen. Die benötigten Programmierkenntnisse sind minimal.

Drag-and-Drop-Oberflächen und vorgefertigte Vorlagen erleichtern den Entwicklungsprozess und bieten eine flache Lernkurve. Dennoch existiert eine Lernkurve, und es gibt eine Tendenz, den Lernaufwand zu verteilen oder zu verschleiern.

Viele Plattformen bieten eine breite Palette an Konnektivitätsmöglichkeiten zu externen Systemen (z. B. CRMs oder Datenbanken) oder erlauben das Hinzufügen zusätzlicher Widgets und Schnittstellen. Dies setzt allerdings oft ein gewisses Maß an technischer oder programmiertechnischer Expertise voraus.

Für nicht-geschäftskritische Tools können Low-Code-/No-Code-Plattformen IT-Teams entlasten, da diese außerhalb des klassischen IT-Bereichs erstellt und gepflegt werden. Viele Plattformen bieten zudem Skalierungsmöglichkeiten für wachsende Unternehmen – allerdings mit Einschränkungen im Vergleich zu maßgeschneiderten Lösungen.

Die Plattform selbst übernimmt Infrastruktur, Sicherheit und Updates, wodurch der operative Aufwand reduziert wird.

Low code application development will be responsible for more than 65% of application development activity. (Gartner)

75% of large enterprises will be using at least four low-code development tools for both IT application development and citizen development initiatives. (Gartner)

Derzeit sind uns mehr als 200 Plattformen bekannt, die man Low-Code zuordnen kann.

Die Abbildung von Geschäftslogik ist durch die Fähigkeiten der Plattform begrenzt. Fortgeschrittene Anpassungen sind entweder nicht möglich oder erfordern Workarounds, welche die Komplexität erhöhen. Vorgefertigte Widgets schränken die kreative Kontrolle über das Design ein, was es erschwert, ein einzigartiges, markenkonformes Erscheinungsbild zu erreichen. Darüber hinaus können bestimmte Designelemente oder Workflows nicht immer vollständig mit den Einschränkungen der Plattform harmonieren.

Ein wesentlicher Nachteil ist das sogenannte Vendor Lock-In: Die erstellte Anwendung existiert ausschließlich auf der Plattform, und die darin investierte Arbeit bleibt an den Anbieter gebunden. Der Wechsel zu einer anderen Plattform oder die Migration von Daten kann schwierig und kostspielig sein.

Die Performance der Anwendung kann mit wachsender Komplexität nachlassen, was sie für anspruchsvolle, groß angelegte oder hochbelastbare Anwendungen ungeeignet macht. Bei ressourcenintensiven Aufgaben kann die von der Plattform bereitgestellte Backend-Infrastruktur zu einem Flaschenhals werden. Dies liegt weniger an einer nicht skalierbaren Architektur, sondern daran, dass die Plattform auf allgemeine Anwendungsfälle optimiert ist. Die Orchestrierung der Funktionen ist darauf ausgelegt, die Bedürfnisse einer breiten Zielgruppe zu erfüllen, während die Anforderungen einzelner Unternehmen oft spezialisierter sind.

Die Verfügbarkeit der Anwendung hängt von der Uptime des Anbieters ab, und die langfristige Nutzbarkeit von der Stabilität und Lebensdauer der Plattform. Wird die Plattform eingestellt oder endet der Support, können Migrationen zu neuen Systemen kostspielig und störend sein.

Die Verantwortung für Sicherheitsupdates und den Datenschutz liegt beim Plattformanbieter. Unternehmen in regulierten Branchen könnten zudem auf Compliance-Herausforderungen stoßen. Eingebaute Integrationen unterstützen möglicherweise nur eine begrenzte Anzahl von Drittanbieter-Tools, die Ihr Unternehmen nutzt. Die Datenhaltung auf den Servern des Anbieters kann Bedenken hinsichtlich Eigentum, Portabilität und der Einhaltung von Datenschutzbestimmungen wie DSGVO oder HIPAA auslösen.

Ein weiterer potenzieller Nachteil sind die Kosten: Während die anfänglichen Gebühren gering erscheinen, können die Abonnementkosten mit zunehmender Nutzung, einer höheren Anzahl von Nutzern oder zusätzlichen Funktionen drastisch steigen. Ein kleiner Start mit wenigen Nutzern und geringen Nutzungszeiten kann sich zu Kosten im vierstelligen Bereich pro Monat und Anwendung entwickeln.

Low-Code-/No-Code-Plattformen eignen sich hervorragend für schnelle Ergebnisse und einfache Anwendungen. Sie stoßen jedoch an ihre Grenzen, wenn Unternehmen komplexe, hochgradig angepasste oder langfristig skalierbare Lösungen benötigen. Technische Workarounds oder spezialisierte Expertise können die zugrundeliegenden Vorteile verringern und ihre Zugänglichkeit für nicht-technische Nutzer einschränken.

Um die richtige Wahl zu treffen, ist es entscheidend, diese Einschränkungen im Kontext Ihrer Projektziele zu bewerten. Unternehmen müssen Faktoren wie Stabilität des Anbieters, Datenhoheit, Compliance und Skalierbarkeit berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Plattform langfristig den strategischen Zielen entspricht – und der Vendor Lock-In nicht später zum Problem wird.

Bespoke Software / Maßgeschneiderte Softwarelösungen

Maßgeschneiderte Softwareentwicklung, auch bekannt als Individualsoftware, wird speziell entwickelt, um die einzigartigen Anforderungen und Arbeitsabläufe eines Unternehmens zu erfüllen. Sie bietet unvergleichliche Flexibilität bei der Gestaltung von Funktionen, die exakt auf die Ziele des Unternehmens zugeschnitten sind, und ermöglicht vollständige Kontrolle über Funktionalität, Integrationen und Updates. Durch die Zusammenarbeit mit einem externen Entwicklungspartner können Unternehmen durch faire Verträge sicherstellen, dass sie Eigentümer des Quellcodes und geistigen Eigentums bleiben und so ein Vendor-Lock-in vermeiden; das gilt natürlich auch für die eigene, interne IT-Abteilung.

Ein maßgeschneidertes Projekt unterstützt das organische Wachstum, indem es Prototyping und eine schrittweise Entwicklung ermöglicht. Dadurch wird gewährleistet, dass die Software von Anfang an mit den Integrationsanforderungen, Sicherheitsstandards, Compliance-Vorgaben und der Markenidentität übereinstimmt.

Individuelle Software ist speziell für den jeweiligen Anwendungsfall optimiert, was eine hohe Zuverlässigkeit und Kontrolle über Betriebskosten wie Hosting-Gebühren ermöglicht. Skalierbarkeitsoptionen, einschließlich Cloud-basierter oder hyperskalierbarer Architekturen, können präzise an die Anforderungen des Unternehmens angepasst werden.

Die Integration mit bestehenden Systemen, Datenbanken und APIs erfolgt nahtlos, wodurch die Software optimal in das bestehende Ökosystem eingebettet wird. Auch die Benutzererfahrung (UX) kann vollständig an die spezifischen Prozesse, Workflows und das Branding des Unternehmens angepasst werden, wodurch einzigartige Funktionen geschaffen werden, die gegenüber generischen Standardlösungen einen Wettbewerbsvorteil bieten. Dies ist besonders vorteilhaft für Branchen mit komplexen Prozessen oder spezialisierten Anforderungen.

Maßgeschneiderte Software wird oft mit höheren Anfangskosten und längeren Entwicklungszeiten in Verbindung gebracht. Diese Herausforderungen können jedoch mit dem richtigen Ansatz gemildert werden:

Prototyping und schrittweise Entwicklung: Der Start mit einem begrenzten Funktionsumfang oder einem Prototyp reduziert die anfängliche finanzielle Belastung und beschleunigt den Mehrwert für das Unternehmen. Dieser Ansatz gewährleistet Skalierbarkeit und passt sich den Unternehmenszielen im Laufe der Zeit an.

Anforderungsanalyse: Ein effektiver Wissenstransfer zwischen Fachabteilungen und IT-Teams ist entscheidend für den Projekterfolg. Obwohl dies zunächst wie ein zusätzlicher Aufwand erscheinen mag, fördert es die Optimierung von Prozessen und stellt sicher, dass die Software reale Geschäftsprobleme löst.

Kollaborativer Ansatz: Die Zusammenarbeit mit einem Entwicklungsteam bringt oft Innovationen hervor, indem veraltete Workflows hinterfragt werden, was den Weg für eine verbesserte Digitalisierung und Effizienz ebnet.

Optimierte Roadmaps: Die Aufteilung der Entwicklung in Phasen ermöglicht frühe Erfolge, minimiert Risiken und erlaubt Anpassungen basierend auf Feedback während des gesamten Softwarelebenszyklus.

Sobald die konzeptionelle Vorarbeit erfolgte, kann eine Softwarelösung richtig dimensioniert und in eine optimierte Roadmap unterteilt werden. Dieser Ansatz ermöglicht frühzeitige Erfolge und löst die häufigen Herausforderungen langer Entwicklungszeiten, das Risiko von Entwicklungsfehlern und unvorhersehbare Kosten, die aufgrund von Änderungen während der Entwicklung, Nutzung und den Lebenszyklusphasen der Anwendung entstehen können.

KI-Unterstütze Softwareentwicklung

Als Unternehmen mit fast zwei Jahrzehnten Erfahrung in KI-Projekten ist es wichtig, die Rolle von KI-Tools in der Softwareentwicklung zu betrachten. Einige vielversprechende Projekte können als eine Form der Low-Code-Entwicklung angesehen werden, da sie die Menge an manuell zu schreibendem (Boilerplate-)Code reduzieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Tools (noch) nicht dafür geeignet sind, unerfahrene Entwickler bei der Erstellung von qualitativ hochwertiger Software zu unterstützen. Stattdessen sind sie am besten geeignet, um erfahrene Entwickler zu unterstützen. Eine detaillierte Auseinandersetzung mit diesen Projekten/Möglichkeiten erfordert eine eigene Beitragsserie.

Abschließende Gedanken

Die Realität ist oft härter als erwartet. Low-Code und No-Code sind keine neuen Trends; tatsächlich existieren sie schon länger als die heute gängigen Plattformen. Schon vorher gab es starken Bedarf an schnellen Lösungen in Fachabteilungen. Dies war die Blütezeit von Microsoft Access oder Microsoft Excel (Letzteres ist heute noch Hochrelevant). In einer zugänglichen und intuitiven Anwendung konnte man sich selbst und seinen Kollegen helfen, ohne darauf warten zu müssen, dass das Unternehmen eine Softwarelösung einführt.

Während einige Entwickler in der Community anderer Meinung sein mögen, ist Programmieren keine Kunst; es ist ein Handwerk. Man muss seine Werkzeuge nutzen lernen, das Material kennen und verstehen, wie es sich in verschiedenen Situationen verhält. Softwareentwicklung wird durch Jahre oder sogar Jahrzehnten der Erfahrung erlernt. Es geht darum, eine neue Fremdsprache zu beherrschen, mit all dem Vokabular und der Grammatik, aber auch mit Idiomen und Zwischentönen.

Low-Code / No-Code-Plattformen bieten vordefinierte Bausteine mit Phrasen, die man verwenden kann, ohne die Sprache zu beherrschen. Aber erwarten Sie nicht, dass Sie immer in der Lage sind, einen korrekten, sinnvollen Absatz zu schreiben oder die erwartete Antwort zu erhalten.

Ein Softwareprogramm zu schreiben ist nicht einfach das Eintippen von Code in einen Editor; es geht darum, Logik zu analysieren und zu optimieren. Aus diesem Grund wird die Komplexität nicht durch die Verwendung einer Low-Code- oder No-Code-Plattform verringert. Probleme lassen sich nicht einfach wegklicken. Sie sind nach wie vor vorhanden, auch wenn man auf einer höheren Abstraktionsebene arbeitet. Im Gegenteil, sie werden verborgen und können nicht rechtzeitig erkannt werden.

In den letzten Jahrzehnten haben wir an mehreren maßgeschneiderten Softwareprojekten teilgenommen, die aus Excel-Tabellen – oder einer Vielzahl derer – entstanden sind, die als angeblicher Schnellweg dienten. Dieses Phänomen, das wir das „Excel-Syndrom“ nennen, stellt mehrere Herausforderungen dar:

  • Es fördert die Unabhängigkeit von abhängigen Daten.
  • Abhängigkeiten bleiben verborgen und verdecken die zugrunde liegende Struktur; sogar ein Word-Dokument bietet bessere Optionen zur Datenstrukturierung.
  • Es fragmentiert Logik und verliert den Kontext, was die Rekonstruktion der ursprünglichen Absicht erschwert.
  • Rückwärtskompatibilität ist nicht vorhanden.
  • Benutzer erkennen diese Probleme oft nicht und skalieren die Anwendung zu einem großen Durcheinander. Monate oder Jahre später fragt sich jemand, warum eine geschäftskritische Anwendung auf mehreren Ebenen versagt.

Low-Code / No-Code-Plattformen glänzen in mehreren Situationen. Sie können helfen, ein Prototyp zu erstellen, um Prozesse oder neue Daten zu testen oder um die Kommunikation mit der Softwareentwicklung während der Anforderungsanalyse zu fördern. Sie können mit oder zur Automatisierung von Aufgaben niedriger Komplexität dienen, wie zum Beispiel Formular-zu-E-Mail. Und es gibt viele solcher Aufgaben. Aber Vorsicht, diese Aufgaben sollten auch von geringer Kritikalität sein. Die Verwendung einer solchen Plattform kann auch eine Budgetoption sein, wenn man keine hohe Verfügbarkeit, Skalierbarkeit, Leistung, regelmäßige Backups und alles andere benötigt, was Unternehmenssoftware ausmacht.

Es ist entscheidend, eine gut informierte Entscheidung zu treffen, anstatt den scheinbar einfacheren Weg zu wählen.

Das Problem ist, dass Menschen über Low-Code / No-Code als allgemeine Lösung sprechen. Ihr Wert liegt darin, dass es tatsächlich eine hochspezifische Lösung ist.

Passt Perfekt

Nach drei Jahrzehnten in der Entwicklung von Unternehmenssoftware sehe ich den Einsatz von fertigen Lösungen als einen erheblichen Vorteil für viele Projekte. Sie ersparen die Notwendigkeit, Standardaufgaben neu zu erfinden, und können einen enormen Wert bieten – vorausgesetzt, sie passen zu den spezifischen Anforderungen und dem Kontext des Projekts. Dennoch ist kein Projekt wie das andere, und jede Initiative verdient eine sorgfältige Bewertung der verfügbaren Optionen, um die beste Lösung zu finden. Manchmal kann ein einziges Tool den Bedarf perfekt abdecken und hervorragende Ergebnisse liefern. Häufig jedoch erfordert es eine Kombination von Tools, um eine maßgeschneiderte Lösung zu schaffen, die Ihren einzigartigen Zielen gerecht wird und echten Erfolg erzielt.

Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie wir eine perfekte Lösung erreichen können.

 


Autor © 2025: Thorsten Viel – www.linkedin.com/in/tviel/

Aktuelle Medieninhalte

KI und Datenschutz: Risiken verstehen, Chancen nutzen

Erfahren Sie, wie Unternehmen Compliance wahren, Daten schützen und Vertrauen in einer datengetriebenen Welt stärken.

Maschinelles Lernen: Schlüsselkonzepte und Anwendungen in der Praxis 

Erfahren Sie, wie Maschinelles Lernen Branchen revolutioniert, Aufgaben automatisiert und Entscheidungsprozesse verbessert. Wichtige Konzepte und praktische…

Reconciliation – So bringen Sie Ordnung ins Datenchaos

Reconciliation ist ein entscheidender Schritt, um die Konsistenz Ihrer Daten sicherzustellen. Bei CID sind wir darauf spezialisiert, maßgeschneiderte…

Bleiben Sie auf dem Laufenden, und folgen Sie uns auf LinkedIn.